- Die Orgeln im Fridolinsmünster -

Orgeln erklangen seit dem Mittelalter im Säckinger Fridolinsmünster. Die Frauen des adligen Damenstiftes waren allem zugetan, was in Mode kam und mit der Pflege der Musik stets auf der Höhe ihrer Zeit.

1430 belegt die Abrechnung mit einem orgellmacher eine Orgel, damals wohl eine Chororgel, denn eine solche war fürs tägliche Stundengebet wichtiger als eine Orgel im Schiff. Chororgeln wurden aus der (heutigen) Schweiz geliefert, als letzte ein ausgsprochenes Modeinstrument, eine liegende Orgel, versteckt hinterm Pfarraltar, wie sie noch in der Stadtkirche Rheinfelden/CH zu sehen und zu hören ist. Die Dispositionen der Orgeln im Schiff sind erhalten: 1580 baut Chrysostomus Lotz aus Freiburg unter Mithilfe Säckinger Handwerker für das renovierte gotische Münster eine Flügelorgel mit vergoldetem Laubwerk und ruckh bossen deyff (Rückpositiv), 1720 fertigt Joseph Schidt aus Laufenburg/CH eine barocke Orgel, den Korpus erstellt Johannes Pfeiffer, der hiesige Schreiner und Erbauer des erhaltenen Hochaltars als Pendant, farblich gleich gefasst von Theodor Sichelbein. Dieses prächtige Werk fällt dem Münsterbrand von 1751 zum Opfer. 1759 steht am selben Platz eine barocke Orgel von Johann Michael Bihler aus Konstanz, welche 1882 einer Voit-Orgel im „byzantinischen Stil“ weicht. Im 20. Jahrhundert greift man das barocke Konzept wieder auf: 1933 arbeiten die Gebrüder Mezger/Überlingen für die Firma Schwarz den Bihlerschen Prospekt nach, den 1993 Johannes Klais/Bonn übernimmt für eine mechanische Orgel mit 55 Registern, dazu erstellt er eine Chororgel. Beide Instrumente sind für alte, romantische und moderne Musik gleichermaßen ausgelegt und begeistern alle Gastorganisten.

Adelheid Lang

 

Hauptorgel

I Hauptwerk

C-a³

Praestant 16'
Principal 8'
Doppelflöte 8'
Gamba 8'
Gedackt 8'
Octave 4'
Spitzflöte 4'
Quinte 2²/³'
Superoctave 2'
Mixtur IV-V 2'
Scharff III-IV 1'
Cornet V 8'
Cor des Alpes 16'
Trompete 8'
Clairon 4'

 

II Positiv

C-a³

Rohrgedackt 16'
Praestant 8'
Suaval 8'
Bourdon 8'
Principal 4'
Rohrflöte 4'
Doublette 2'
Waldflöte 2'
Sesquialter II  
Larigot 11/3'
Sifflet 1'
Fourniture IV  
Trompete 8'
Cromorne 8'
Vox humaine 8'

 

III Récit

C-a³

Salicet 16'
Diapason 8'
Flûte harmonique 8'
Salicional 8'
Voix Céleste 8'
Flûte octaviante 4'
Fugara 2'
Octavin 2'
Nazard 22/3'
Tierce 13/5'
Plein jeu IV 2'
Basson 16'
Tromp. harmonique 8'
Hautbois 8'
Clairon harmonique 4'

 

Pedal

C-g1

Vox balaenae C 64'
Bourdon 32'
Principal 16'
Subbaß 16'
Octavbaß 8'
Gemshorn 8'
Praestant 4'
Jubalflöte 2'
Mixtur V 4'
Tuba 32'
Bombarde 16'
Posaune 8'
Trompete 4'

 

KOPPELN:
Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Superoktavkoppel: III/P